NULL BOCK BLOG

Trennung oder Scheidung erklären: Wie sagen wir es den Kindern?

26. Februar 2025

Eine Trennung oder Scheidung bedeutet für die gesamte Familie eine große Umstellung, und besonders für Kinder ist es wichtig zu verstehen, was da passiert und warum. Ohne eine verständliche Erklärung der Trennung können bei Kindern Unsicherheiten und Ängste entstehen, die sie oft falsch einordnen.

Warum es wichtig ist, Kindern die Trennung der Eltern zu erklären

Oft ist eine Trennung mit vielen praktischen Veränderungen verbunden: Ein Elternteil zieht aus, das Besuchsmodell wird geregelt, manchmal steht sogar ein Umzug oder ein Schulwechsel an. Kinder müssen sich an neue Abläufe gewöhnen und erleben, dass sich ihr Alltag stark verändert. Schon vor der eigentlichen Trennung bemerken sie oft Spannungen zwischen den Eltern. Wenn sich das Familienklima verändert oder Streit häufiger vorkommt, registrieren Kinder das sehr genau – auch wenn sie nicht direkt in Gespräche einbezogen werden.

Wenn ihr als Eltern über eine Trennung oder Scheidung nachdenkt, dann fragt ihr euch sicherlich: Wie soll es denn jetzt weitergehen? Auch euer Kind fragt sich das. Und diese Frage macht Angst. Im Kopf des Kindes entstehen viele weitere Fragen, auch, wenn es diese nicht offen stellt: Wo werde ich wohnen und bei wem? Wie oft sehe ich Mama und Papa? Kann ich mein Kinderzimmer behalten? Mit wem fahre ich in den Urlaub? Und was passiert mit dem Haustier?

Kinder brauchen das Gefühl, dass ihre Fragen ernst genommen werden und sie mit ihren Sorgen nicht allein gelassen werden.

Je konkreter du deinem Kind alle seine Fragen beantworten und die Trennung oder Scheidung erklären kannst, desto mehr Sicherheit und Zuversicht kannst du ihm vermitteln. Ihr als Eltern seid jetzt gefragt, eurem Kind oder euren Kindern Sicherheit zu geben, auch wenn es sich gerade sehr unsicher fühlt.

Eine Trennung bedeutet, dass viele ganz unterschiedliche Gefühle aufkommen. In euch allen. Damit das Chaos nicht zu groß wird, sollten die Eckpunkte der Trennung geklärt werden. Versucht, immer eure Wünsche UND die eures Kindes zu bedenken. Denn es geht hier um die ganze Familie, also auch um eure Kinder UND um euch.

Fehlende Erklärungen für die Trennung führen zu Unsicherheiten bei deinem Kind. Wenn Kinder keine verständliche Begründung für die Trennung bekommen, schaltet sich oft ihre blühende Fantasie ein und sie suchen sich selbst Erklärungen für all das, was sie nicht verstehen. Und diese Erklärungen entsprechen selten der Realität. Manche Kinder glauben, sie hätten etwas falsch gemacht oder denken, dass ihre Eltern sie nicht mehr liebhaben. 

Besonders dann, wenn es in der Vergangenheit Streit über Erziehungs- oder Alltagsfragen gab, können Kinder sich schnell als Ursache der Konflikte sehen.

Dieses Schuldgefühl belastet ein Kind nicht nur emotional, sondern kann sich auch negativ auf das Selbstwertgefühl und die Beziehung zu den Eltern auswirken.

Was ihr vor dem Gespräch mit eurem Kind bedenken solltet

Wie so oft ist auch hier gute Vorbereitung die halbe Miete. Aber im Falle einer Trennung oder Scheidung ist es oft schwierig, dass Menschen, die sich aus bestimmten Gründen trennen wollen, zusammenarbeiten. Vielleicht fühlt ihr euch verletzt, seid selbst wütend oder habt das Gefühl, das jedes Gespräch mit dem anderen Elternteil im Streit endet.

Bedenkt bitte, dass euer Kind euch beide lieb hat und ihr dieses Gespräch führt, damit es eurem Kind besser geht.

Es gibt viele Dinge zu bedenken, die ihr eurem Kind im Zuge einer Trennung oder Scheidung erklären solltet. Je besser ihr euch diese vorab überlegt und euch auch untereinander abstimmt, desto sicherer wird sich euer Kind während des Gesprächs fühlen. Das bedeutet nicht, dass ihr alles schon bis ins kleinste Detail geplant habt oder auf alle Fragen eures Kindes eine Antwort haben müsst. Wichtig ist allerdings, dass ihr auf die Fragen eures Kindes eingeht und ihm versichert, dass ihr euch Lösungen überlegen werdet.

Im Idealfall sprecht ihr gemeinsam mit eurem Kind und erklärt ihm die Eckpfeiler eurer Trennung. Sollte euch das aber im Moment ohne Streit und gegenseitige Vorwürfe nicht möglich sein, dann ist es besser, getrennt mit eurem Sohn oder eurer Tochter zu sprechen.

Hier ein paar Punkte, die ihr euch schon mal überlegen solltet, bevor ihr mit eurem Kind über die Trennung oder Scheidung sprecht:

Der Zeitpunkt

Wann wollt ihr mit eurem Kind über eure Trennung sprechen? Ich rate dazu, dass ihr genügend Zeit einplant, damit euer Kind alles in Ruhe aufnehmen und verarbeiten kann. Manche Kinder fragen viel nach, andere gar nicht. Wichtig ist, dass ihr nicht unter Zeitdruck seid und genug Pufferzeit besteht, um auf alle Unsicherheiten und Reaktionen einzugehen.

Meist kommen Fragen erst nach einiger Zeit auf, wenn euer Kind etwas länger über das Gesagte nachgedacht hat. Daher ist es sinnvoll, dass die Tage nach eurem Gespräch auch noch genug Platz ist für Fragen bleibt. Plant euer Gespräch daher vielleicht an einem Freitag ein, damit ihr auch am Wochenende ohne Zeitdruck noch Dinge nachbesprechen könnt, die eurem Kind vielleicht auf dem Herzen liegen.

Die Wohnsituation

Die Wohnsituation wirft viele Fragen auf, die es zu klären gilt:

Wer zieht aus? Wohin? Wer bleibt in der Wohnung?
Wo wird euer Kind wohnen? Hat euer Kind in beiden Wohnungen ein Kinderzimmer?
Wo werden die Spielsachen eures Kindes sein?
Wo wird das Haustier wohnen?
Wie kommt euer Kind zu Freund*innen, Großeltern, andere wichtige Bezugspersonen?
Zieht ihr vielleicht das Nest-Modell in Erwägung? Wie wird dann die Wohnung aufgeteilt? Wer wird welche Räume bewohnen?

Trennung oder Scheidung

Besprecht mit eurem Kind, ob ihr euch vorerst nur trennen wollt oder ob ihr euch sofort scheiden lassen werdet. Viele Kinder haben in der Schule bereits vorn Trennungen und Scheidungen gehört und können so besser verstehen, wie die Situation bei ihnen zu Hause ist.

Sollte der Wunsch nach Scheidung bei euch erst später aufkommen, dann lasst auch dann euer Kind wissen, wie ihr euch entschieden habt.

Die Kontaktregelung

Mit 6-7 Jahren hat euer Kind meist zu beiden Elternteilen eine gute Bindung aufgebaut, d.h. die Bindung bleibt auch dann bestehen, wenn euer Kind euch eine Zeitlang nicht sieht. Bedenkt immer auch Feiertage, Ferien, Geburtstage etc. für euer Modell. Je genauer euer Kind auch über Ausnahmen Bescheid weiß, desto besser.

Egal, für welches Kontaktmodell ihr euch entscheidet: Wichtig ist, dass euer Kind fixe und klare Zeiten hat, auf die es sich einstellen kann. Das gibt eurem Kind Sicherheit und Orientierung.

Besuchsmodell: Euer Kind lebt ausschließlich bei einem Elternteil, der andere Elternteil kommt das Kind besuchen. Folgende Fragen können hier auftauchen: Wie oft besucht mich mein Kind? Wann? Wie lange? Wie präsent ist der andere Elternteil? Klärt hier alle Rahmenbedingungen. Auch spontane Telefonate stärken die Beziehung.

Residenzmodell: Euer Kind lebt überwiegend bei einem Elternteil und besucht den anderen z.B. an den Wochenenden. Bedenkt dabei, dass es für euer Kind einen Unterschied macht, wie es den Alltag lebt und wie es das Wochenende verbringt. Manchmal kann es hier zu Eifersucht unter den Elternteilen kommen, wenn das Kind die „lustigen“ Dinge immer mit einem Elternteil machen kann, während der andere Elternteil für den schulischen Alltag zuständig ist. Klärt folgende Fragen für euch ab: Bei wem wird unser Kind leben? Wie oft besucht es den anderen Elternteil? Jedes Wochenende, jedes zweite? Wie lange? Wer bringt das Kind, holt es ab?

Wechselmodell: Euer Kind lebt einen längeren Zeitraum (z.B. jeweils 1 Woche) abwechselnd bei Mama und Papa. Beschäftigt euch hier mit folgenden Fragen: Wie ist die Aufteilung? 50:50, 30:70, …? Wer holt das Kind oder bringt das Kind? Gibt es Ausnahmen (z.B. Feiertage)? An welchem Tag findet der Wechsel statt? Wie werden die Urlaube und Feiertage eingeplant?

Das Umfeld

Je älter ein Kind ist, desto mehr Zeit, Platz und Aufmerksamkeit nimmt das Umfeld in seinem täglichen Leben ein. Auch daraus ergeben sich Fragen, die ihr euch stellen solltet: Wie oft kann euer Kind Oma und Opa besuchen? Darf es bei Freund*innen übernachten? Wie oft kann es die Freund*innen sehen? Wer könnte auf euer Kind aufpassen, wenn ihr mal nicht da sein könnt? Passt das für beide Elternteile? Wer kann euer Kind im Krankheitsfall betreuen?

Lehrer*innen informieren

Eine Trennung oder Scheidung tut weh und ihr als Eltern seid in dieser Situation sehr verletzlich. Daher ist es nur verständlich, dass ihr nicht wollt, dass alle anderen auch noch über eure Trennung sprechen. Aber für euer Kind kann es eine große Unterstützung sein, wenn Lehrer und Lehrerinnen über die Situation Bescheid wissen. So können sie das Verhalten eures Kindes besser einschätzen und ihm helfen, wenn es traurig oder wütend wird oder sich zurückzieht. Informiert die Lehrkräfte eures Kindes also bestenfalls über eure Trennung. Das hilft ihnen, mehr Verständnis für die Situation eures Kindes zu bekommen und entlastet somit euer Kind.

Viele Eltern fragen mich auch, ob sie andere Eltern in der Schule des Kindes miteinbeziehen sollen. Da gibt es keine richtige oder falsche Entscheidung und hängt stark von eurer Beziehung zu den anderen Familien ab.

Ich persönlich bin der Meinung, dass Geheimnisse oft Unsicherheiten und dadurch Missverständnisse nach sich ziehen. Und darunter kann euer Kind leiden.

Ich verstehe aber auch, wenn ihr noch nicht so weit seid, allen eure Trennung zu erklären und euer Kind auch vor zu vielen Fragen durch Außenstehende schützen wollt. Wichtig ist dabei, dass euer Kind nicht das Gefühl hat, ein Geheimnis bewahren zu müssen. Das würde enormen Druck bedeuten und euer Kind nur zusätzlich belasten.

Was bleibt gleich

Wen ihr eurem Kind eure Trennung erklärt, gerät seine Welt vielleicht ins Wanken. Daher ist es wichtig, dass ihr bei all den oben genannten Punkten immer wieder betont, was für euer Kind gleichbleibt. Diese fixen Punkte geben eurem Kind die Stabilität und Sicherheit, die es jetzt braucht. Sei es der Reitunterricht am Donnerstag oder die Semesterwoche bei Oma und Opa, euer Kind braucht eure Rückbestätigung, dass nicht ALLES anders wird.

Wie kann mein Kind auf die Erklärung der Trennung reagieren?

Kinder sind unterschiedlich und reagieren unterschiedlich auf Trennungen und Scheidungen. Bedenkt bitte: jede Reaktion ist richtig! Ob Hilflosigkeit, Wut und Aggression, Tauer oder Weinerlichkeit oder Ängste und Schuldgefühle – ermutigt euer Kind dazu, diese Gefühle zu äußern. Macht eurer Tochter oder eurem Sohn immer wieder Angebote, über die Gefühle zu sprechen. Die Trennung der Eltern kann bei Kindern auch zu Lern- oder Konzentrationsschwierigkeiten führen, manche verweigern plötzlich den Schulbesuch oder zeigen psychosomatische Reaktionen wie Bauchweh, Kopfweh oder Schlafstörungen. Andere Kinder können plötzlich wieder Bettnässen oder ziehen sich zurück. Manche Kinder werden plötzlich unauffällig, „braver“ und angepasster, da sie nicht zur Last fallen wollen oder hoffen, dass ihr Verhalten die Eltern wieder zusammenbringt.

Besonders jüngere Kinder haben manchmal das Gefühl, dass ein Elternteil sie nicht mehr genug liebt, um zu bleiben. Daraus kann dann auch die Angst resultieren, dass auch der andere Elternteil weggehen könnte oder dass die Liebe auch zu ihnen aufhören könnte.

Was Kinder während der Zeit der Trennung brauchen

Während der Zeit der Trennung werdet ihr immer wieder mit eurem Kind sprechen und ihm erklären, warum ihr euch scheiden lasst. Jedes Kind ist anders, aber manche Dinge brauchen fast alle Kinder in dieser verwirrenden Situation. Kinder wünschen sich, dass man mit ihnen spricht. Sie bemerken meist schon längere Zeit, dass irgendetwas nicht stimmt, und stellen sich dann die schlimmsten Szenarien vor, was gerade mit der Familie passiert.

Manchmal haben die Eltern aufgrund der Trennung Schuldgefühle gegenüber ihren Kindern. Das macht es schwer, mit dem Kind darüber zu sprechen und ihm die Trennung zu erklären. Macht es trotzdem.

Euer Kind wünscht sich Klarheit und je nach Alter möchte es einbezogen werden in Veränderungen, die es stark betreffen. Daher solltet ihr auch in einfachen Worten das Warum erklären, auch wenn euer Kind nicht ganz versteht, worum es genau geht. Aber es möchte zumindest ein Gefühl dafür bekommen, was da gerade passiert.

Kinder sind eine Mischung aus Papa und Mama und lieben euch beide sehr. Daher versucht, vor eurem Kind so wenig wie möglich über den anderen Elternteil herzuziehen und schlecht über den oder die andere zu sprechen.

Ihr habt sicher eure Gründe, warum ihr euch trennt, aber wenn die Mama den Papa schlecht macht oder umgekehrt, dann hat euer Kind das Gefühl, dass ein Teil von ihm schlecht gemacht wird. Und das tut weh.

Erklärt eurem Kind immer wieder, dass es keine Schuld hat an der Trennung oder Scheidung, und dass nichts, was es sagt oder tut, eure Entscheidung beeinflussen wird. Kinder strengen sich oft sehr an, die Eltern durch ihr Verhalten wieder zusammenzubringen. Wenn ihr eurem Kind immer wieder sagt, dass ihr es lieb habt, aber dass ihr eure Entscheidung getroffen habt, dann fällt es ihm leichter, damit umzugehen.

Kinder wünschen sich, die Situation irgendwie mitgestalten zu können. Das gibt ihnen das Gefühl von Selbstwirksamkeit, dass sie ihre Zukunft auch mitgestalten können.

Fragt euer Kind also nach seiner Meinung, nach seinen Wünschen, nach seinen Ängsten, und versucht, diese Wünsche in eure Planung mit einzubeziehen.

Versucht, die Veränderungen für euer Kind so gering wie möglich zu halten. Das gewohnte Umfeld gibt eurem Kind in einer sehr unruhigen Situation Halt und Sicherheit. Wenn euer Kind also alte Rituale beibehalten kann, dann wird es leichter mit den Neuerungen umgehen können, die sich nicht vermeiden lassen.

5 Tipps, wie ihr eurem Kind eure Trennung erklären könnt

Wichtig ist, dass ihr offen und klar mit eurem Kind sprecht, es aber dabei nicht überfordert. Benennt möglichst genau, was die nächsten Schritte sind, und erkundigt euch immer wieder nach den Wünschen eures Kindes.

1. Sagt die Wahrheit

Kinder brauchen eine einfache, aber ehrliche Antwort auf ihre Fragen. Anstelle komplizierter Erwachsenenerklärungen können einfache Sätze oft ausreichen. „Wir möchten dir etwas sagen, das für uns alle wichtig ist. Mama und Papa haben beschlossen, dass wir in Zukunft nicht mehr zusammen als Paar leben werden. Uns ist es wichtig, dass es uns allen gutgeht – besonders dir. Wir bleiben immer deine Eltern und haben dich lieb, und daran wird sich nichts ändern.“

2. Klare Zukunftsperspektiven bieten

Kinder wollen wissen, was sich konkret für sie ändert, aber auch, was gleichbleibt. Das hilft, in einer unsicheren Zeit ein Gefühl von Sicherheit zu bekommen. Sagt eurem Kind genau, wie ihr euch die Wohnsituation vorstellt, wie ihr den nächsten Urlaub verbringen werdet oder wann wer euer Kind zur Schule bringt. Und wenn ihr Dinge noch nicht entschieden habt, dann sagt es eurem Kind. „Das wissen wir jetzt noch nicht, wir sagen dir sofort Bescheid, wenn wir eine Lösung haben.“

3. Gefühle ernst nehmen

Kinder reagieren unterschiedlich auf eine Trennung – mit Trauer, Wut oder auch scheinbarer Gleichgültigkeit. Wichtig ist, dass Eltern diese Emotionen des Kindes zulassen und nicht mit Aussagen wie „Das wird schon wieder“ kleinreden. „Ich verstehe, dass du traurig bist. Du darfst alle diese Gefühle haben“ zeigt dem Kind zum Beispiel viel besser, dass es mit seinen Reaktionen nicht allein ist und dass es nichts falsch gemacht hat, wenn Gefühle äußert.

4. Schuldgefühle vorbeugen

Kinder müssen wissen, dass sie nicht für die Trennung verantwortlich sind. Eltern können betonen: „Wir möchten, dass du weißt: Das hat nichts mit dir zu tun. Es gibt nichts, was du gesagt oder getan hast, das zu unserer Entscheidung geführt hat. Die Gründe liegen nur bei uns Erwachsenen, und du bist nicht dafür verantwortlich.“ Das könnt ihr nicht genug betonen.

5. Elternrolle und Paarrolle trennen 

Trennt diese beiden Rollen und die Konflikte auf der jeweiligen Ebene voneinander. Ihr trennt euch als Paar und habt auf dieser Ebene vielleicht Konflikte, aber ihr seid immer noch Eltern und habt beide eine Beziehung zu eurem Kind. Und das soll euer Kind auch wissen. „Die Liebe zwischen Erwachsenen ist etwas anderes als die Liebe zu einem Kind. Die Liebe bei einem Paar kann vergehen oder sich verändern, aber die Liebe von Mama und Papa zu ihrem Kind bleibt immer bestehen!“

Sollte euer Kind sich in der Situation alleine fühlen, dann können Gruppen dabei helfen, dass euer Kind die Situation besser verarbeiten und sich mit anderen Kindern austauschen kann.

Was kannst du für dich tun?

Eine Trennung zu verarbeiten ist nicht nur für die Kinder eine Herausforderung, sondern auch für euch Eltern. In so einer Zeit kann es enorm helfen, jemanden zum Reden zu haben, sich auszutauschen und sich verstanden zu fühlen. Denn nur, wenn es dir gutgeht, dann kann es auch euren Kindern gutgehen. Vergiss also nicht, dass du nicht alleine bist. Enge Bezugspersonen wie Großeltern, Freunde, Freundinnen oder Eltern anderer Kinder können eine wertvolle Unterstützung sein. Und wenn du mal nicht weiterweißt, dann kann ein Blick von außen dir oder euch vielleicht zu mehr Klarheit verhelfen. In der Elternberatung können wir zum Beispiel gemeinsam das Gespräch mit euren Kindern planen und du bekommst ein paar Ideen für Formulierungen oder Tipps, wie ihr die Trennung am besten erklären könnt.

Veränderungen brauchen Zeit – und auch eine gute Portion Gelassenheit, Geduld und trotz aller Schwere auch manchmal Humor. Jedes Familienmitglied muss sich erst an die neue Situation gewöhnen. Deshalb sei sanft zu dir. Setz dich nicht unter Druck, alles perfekt machen zu müssen. Gib dir, deinem Kind und der ganzen Familie Zeit und Raum.