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Was ist Cybermobbing? Wege aus der Online-Falle

12. Oktober 2023

Digitale Kommunikation ist im Leben von Kindern und Jugendlichen inzwischen so üblich wie analoger Austausch. Viele Jugendliche verbringen einen Großteil ihrer Zeit vor dem Bildschirm und manchmal wundert ihr Eltern euch vielleicht, warum eure Kids nicht einfach anrufen, um mit einer Freundin zu plaudern oder ein Treffen mit einem Schulkollegen zu vereinbaren. Die digitale Welt ist also zu unserer analogen Welt hinzugekommen und lässt sich nicht mehr ignorieren oder verdrängen. Und in vielen Bereichen hat das Internet unser Leben ja auch bereichert. Leider hat es auch seine Schattenseiten, und zu diesen zählt auch eine neue Form der Aggression und des Mobbings, die oft schwerwiegende emotionale und psychische Schäden verursacht – das Cybermobbing.

In diesem Artikel möchte ich mich mit dem Thema Cybermobbing befassen, dem Unterschied zwischen Cybermobbing und Mobbing und mit den verschiedenen Formen und den Auswirkungen für Betroffene. Außerdem bekommt ihr Tipps, wie man als Eltern der Online-Falle vorbeugen oder auch entkommen kann. Noch mehr Infos zum Thema Mobbing an sich und wie ihr euer Kind davor schützen könnt findet ihr hier. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob es sich bei eurem Kind um Mobbing handelt, dann lest doch meinen Artikel „So erkennst du, ob dein Kind gemobbt wird“.

Was ist Cybermobbing genau?

Stellt euch eure Schulzeit vor. Spaß, Cliquen, ein bisschen Stress und viele Aktivitäten in Schule und Freizeit. Aber vielleicht auch Hänseleien, Ausgrenzung und Gemeinheiten. Und jetzt fügt noch folgendes hinzu: Handys, Instagram, WhatsApp, Tic Toc und Co. Das bedeutet also eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich auszudrücken und in Kontakt zu kommen, nicht immer auf eine nette Art.

Cybermobbing, Online Mobbing, Cyberbullying und Internet Mobbing sind verschiedene Worte für das gleiche Verhalten. Es ist die gezielte Verwendung von digitalen Kommunikationsmitteln, um andere Personen zu belästigen, zu bedrohen oder zu demütigen.

Diese Kommunikationsmittel umfassen soziale Medien, Instant Messaging (wie z.B. WhatsApp oder Signal), E-Mails oder Foren, in denen sich Menschen zu verschiedenen Themen austauschen. Wichtig ist hier, dass Cybermobbing sich in der virtuellen Welt abspielt und kein physischer Kontakt nötig ist. Und genau das macht Cybermobbing so gefährlich, da die Täter*innen durch die Anonymität und Distanz oft noch aggressiver vorgehen. Außerdem sehen sie die Folgen bei ihrem Gegenüber nicht und sind somit nicht nur räumlich, sondern auch emotional distanzierter von ihren Taten. Cybermobbing ist also im Wesentlichen das moderne Äquivalent des Schulhof-Bullies, der seinem Opfer nachstellt. Nur diesmal findet das Ganze online statt.

Der Unterschied zwischen Cybermobbing und Mobbing

Im Unterschied zu Mobbing in der realen Welt findet der Kontakt beim Cybermobbing vor allem oder ausschließlich online statt. Dadurch haben die Betroffenen keinen Rückzugsort und können somit rund um die Uhr gemobbt werden. Beim Cybermobbing werden die Betroffenen wiederholt und über einen längeren Zeitraum in der digitalen Welt fertig gemacht, die Täter*innen beleidigen und beschimpfen die betroffene Person, oft werden aber auch Fotos und Videos verbreitet, um die gemobbte Person lächerlich zu machen.

Sind die Täter*innen aus dem Umfeld der betroffenen Person, dann ergänzen sich Cybermobbing und Mobbing manchmal auch. Dies bedeutet, dass besonders bei Mobbing von Jugendlichen die Attacken nicht aufhören, wenn die Schule aus ist, denn auch das Kinderzimmer wird zum Raum für Anfeindungen. Und so verlieren die Teenager mehr und mehr in den eigenen vier Wänden das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit und sind einer andauernden Belastung ausgesetzt, die auch nachts nicht aufhört. Hinzu kommt noch, dass die Verbreitung von Aussagen, Bildern und Videos an viele Menschen gleichzeitig erfolgt. Die Mobber sind ihrer Reichweite nicht mehr eingeschränkt ist, können jederzeit zuschlagen und viele Menschen gleichzeitig erreichen, was das Leid von betroffenen Personen noch verschlimmern kann.

Durch die Anonymität im digitalen Raum fühlen sich die Täter*innen sicher und die Hemmschwelle für negatives Verhalten ist deutlich niedriger als in der realen Welt. Und weil sie die Betroffenen und deren Reaktion, deren Leid nicht sehen können, unterschätzen sie ihre Handlungen oft und hören nicht damit auf. Außerdem gibt es online meist weit mehr Zuschauer*innen als auf dem realen Schulhof.

Cybermobbing kommt aber nicht nur unter Kindern und Jugendlichen vor, all dies gilt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen.

Formen von Internet-Mobbing

Cybermobbing ist zu einem alarmierenden Phänomen geworden, das das Leben von Menschen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, erheblich beeinflussen kann. Mit der zunehmenden Verbreitung digitaler Technologien sind auch die Arten von Cybermobbing vielfältiger geworden. Von beleidigenden Kommentaren in sozialen Medien über das Verbreiten von peinlichen Fotos bis hin zu komplexeren Formen wie Cyberstalking – die Facetten von Cybermobbing sind zahlreich.

Beleidigungen und Schmähungen: Dies umfasst die Verwendung von abfälliger oder beleidigender Sprache, um die Gefühle und das Selbstwertgefühl der Zielperson zu verletzen. Eine besondere Form der Beleidigungen, die z.B. auf Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Sexualität oder Religion abzielt, nennt sich Hate Speech. Hier passiert Abwertung basierend auf der Annahme, dass bestimmte Menschengruppen weniger wert seien als andere und ist somit eine Menschenfeindlichkeit, die sich auf eine bestimmte Gruppe bezieht.

Verbreitung von Gerüchten: Täter verbreiten absichtlich falsche Informationen über die Betroffenen, um ihren Ruf zu schädigen.

Bedrohungen: Dies kann von direkten Bedrohungen gegen die Sicherheit einer Person bis hin zu subtileren Formen von emotionaler Erpressung reichen.

Veröffentlichung von peinlichen Fotos oder Informationen: Täter können private Bilder oder persönliche Informationen einer Person ohne deren Einverständnis veröffentlichen. Darunter fällt auch das sogenannte Doxing, wobei es sich um das Aufspüren und Veröffentlichen von persönlichen Informationen, wie Adresse, Telefonnummer der gemobbten Person handelt.

Cyber Stalking: Täter*innen können die gemobbte Person online verfolgen, indem sie ihre Aktivitäten in sozialen Medien überwachen oder sie belästigen. Dahinter kann auch eine sexuelle Motivation stecken.

Cyber Grooming: Bei dieser Form suchen Erwachsene über das Internet den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen. Diese Form des Cybermobbings ist immer sexuell motiviert.

Happy Slapping: Was lustig klingt, ist Körperverletzung und noch viel mehr. Hier werden betroffene Personen verletzt, dies wird gefilmt und die Videos dann ins Netz gestellt.

Wer sind die Opfer von Cybermobbing?

Cybermobbing kann jeden und jede treffen, ob alt oder jung, weiblich, männlich oder queer, arm oder reich; die einzige Voraussetzung ist der Zugang zu einem mobilen Endgerät. Jugendliche sind deshalb besonders anfällig für Cyber Mobbing, da sie einen großen Teil ihrer Zeit online verbringen. Je älter sie also werden und je mehr Zeit sie dadurch vor einem Bildschirm verbringen, desto gefährdetet sind sie für diese besonders perfide Form des Mobbings. Außerdem sind Jugendliche gerade während der Pubertät in einer Phase des Lebens, in der soziale Akzeptanz und Selbstwertgefühl besonders wichtig für sie sind. Soziale Ausgrenzung bedeutet gerade für junge Menschen eine Qual und ist für sie nur schwer auszuhalten. Das kann dazu führen, dass sie die Schule nicht mehr besuchen wollen und eine regelrechte Schulangst entwickeln.

Der Unterschied zwischen Cybermobbing und Mobbing besteht darin, dass es bei Cybermobbing besonders schwer ist, sich vor den Angriffen zu schützen oder diesen aus dem Weg zu gehen, da diese überall dort stattfinden, wo digitale Medien genutzt werden, und das ist heutzutage eigentlich überall.

Und gerade hier liegt ein weiteres Problem, denn aufgrund der Angst vor Einschränkungen der Bildschirmzeit oder gar der Befürchtung, das Handy abgeben zu müssen, erzählen die Jugendlichen ihren Eltern und Lehrpersonen nichts von den Schikanen, unter denen sie massiv leiden.

Die Auswirkungen von Cyber-Bullying

Die Folgen von Cybermobbing können schwerwiegend sein und sind für die Betroffenen, aber auch für die Täter*innen erheblich. Gerade für Kinder und Jugendliche sind die Gefühle von Hilflosigkeit, Scham, Angst und Ohnmacht oft nur schwer zu ertragen, was sich wiederum auf verschiedene Bereiche ihres Lebens auswirkt.

Psychische Belastung: Betroffene von Cybermobbing erleben oft Scham und Ohnmacht, diese Gefühle können dann zu Schlaf- oder Konzentrationsproblemen bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen oder Depression führen.

Soziale Isolation: Aufgrund der Angst vor weiterem Mobbing kann es dazu kommen, dass die Betroffenen sich von ihren Freund*innen und von sozialen Aktivitäten zurückziehen. Dadurch vereinsamen sie, was wiederum genau dem widerspricht, was sie eigentlich brauchen.

Schulische Probleme: Als Folge der psychischen Belastung kann Cybermobbing zu einem Leistungsabfall oder zu Fehlzeiten in der Schule führen.

Gesundheitliche Probleme: Die Psyche ist eng mit unserem Körper verbunden. Daher kann Cyberbullying auch zu körperlichen Symptomen führen, Betroffene klagen oft über Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme.

Suizidgefahr: In einigen tragischen Fällen kann Cybermobbing zu Suizidgedanken oder gar zu Suizidversuchen führen.

Doch auch die Auswirkungen von Cybermobbing auf die Täter*innen sind besorgniserregend. Oft beeinträchtigt ihr negatives Verhalten ihre sozialen Kompetenzen und ihr Empathieempfinden. Manchmal werden sie von anderen sogar durch das Weiterverbreiten von Inhalten oder positive Rückmeldungen auf ihr Mobbing und Cybermobbing positiv in ihrem Fehlverhalten bestärkt und haben später Schwierigkeiten, positive Beziehungen zu anderen aufzubauen, mit sozialen Konflikten umzugehen und friedliche Lösungswege zu finden.

Was das Gesetzt zu Cybermobbing sagt

Cybermobbing ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, was zeigt, dass das Leid und die Hilflosigkeit der Betroffenen enorme Folgen hat und auch rechtlich geregelt werden musste. Seit dem 01.01.2016 ist Cybermobbing im österreichischen Strafgesetzbuch unter § 107c StGB als eigener Straftatbestand verankert.

Im strafrechtlichen Sinne spricht man dann von Cyber Mobbing, wenn die Verletzung der persönlichen Ehre einer oder mehrerer Personen über einen längeren Zeitraum hinweg stattfindet. Das bedeutet, dass die Person beschimpft, beleidigt, verspottet wurde oder aber, dass intime Bilder oder Tatsachen öffentlich gemacht wurden, also zum Beispiel Nacktfotos oder persönliche Krankengeschichten. Dies muss über elektronische Kommunikationsmittel wie Handy oder im Internet erfolgt sein und muss mindestens 10 Personen erreicht haben. Außerdem müssen die Betroffenen in ihrer Lebensführung unzumutbar beeinträchtigt worden sein. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn jemand aufgrund der Attacken die Schule wechseln, wegziehen möchte oder sich aus dem Freundeskreis vollkommen zurückgezogen hat.

Das Strafausmaß für Cybermobbing wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet. Hat das Cyber Mobbing einen Suizid oder einen Suizidversuch mit Verletzungen zur Folge, dann kann die Freiheitsstrafe bis zu drei Jahre erreichen.

Woran erkenne ich, ob mein Kind betroffen ist?

Wenn ein Kind Cybermobbing erlebt, dann können die Gefühle zu bestimmten Verhaltensweisen führen. Aber Achtung! Es kann auch andere Ursachen für diese Verhaltensweisen geben, also seid als Eltern auf jeden Fall aufmerksam und redet mit eurem Kind, wenn ihr folgende Verhaltensweisen beobachtet:

Dein Kind …

Was können Eltern gegen Cybermobbing tun? 6 Tipps für Eltern

Cybermobbing, also die Nutzung digitaler Medien, um andere gezielt zu schikanieren, ist eine ernste Bedrohung für Kinder und Jugendliche. Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Bekämpfung dieses Phänomens.

Durch die Förderung von Online-Ethik, Kommunikationsfähigkeiten und einem offenen Dialog können Eltern aktiv dazu beitragen, ihre Kinder vor den negativen Auswirkungen von Cybermobbing zu schützen.

Nach all den erschreckenden Informationen über Cybermobbing ist es wichtig sich nochmal vor Augen zu halten: Viele Jugendliche erleben auf ihrer Online-Reise keinerlei Form von Cybermobbing. Also erstmal keine Panik. Wie so oft im Leben ist es hilfreich, vorbereitet zu sein und nicht darauf zu hoffen, dass alles schon glatt laufen wird. Besonders wichtig im Umgang mit Cybermobbing sind also Präventionsmaßnahmen, damit es gar nicht erst dazu kommt. Hier ist natürlich die Schule gefragt, aber auch Eltern sollen ihren Kindern von klein auf beibringen, wie man sich im Netz richtig verhält.

1. Redet mit eurem Kind

Bleibt mir eurem Kind in Verbindung, aber fragt es nicht aus. Sprecht offen über die Online-Aktivitäten eures Nachwuchses, welche Medien benutz euer Teenager, wer sind die Online-Freunde, was tun sie online und wie sicher fühlen sie sich dabei. Und sagt den Kindern und Jugendlichen immer wieder, dass sie jederzeit mit euch sprechen können, wenn sie sich belästigt fühlen, ohne Angst vor Konsequenzen haben zu müssen.

2. Respekt im Netz

So wie im realen Leben auch solltet ihr als Eltern eure Kinder dazu erziehen, auch online respektvoll mit anderen umzugehen. Denn auch im Netz gibt es bestimmte Benimmregeln, die es einzuhalten gilt. Wie schreibt man Chatnachrichten, was bedeutet Privatsphäre im Netz und wie verletzend sind auch geschriebene Worte? Kinder müssen Online-Etikette heute bereits früh lernen, um sich im Netz korrekt zu verhalten.

3. Aufklärung und Sensibilisierung

Kinder sollten schon sehr früh lernen, dass das Internet nicht vergisst. Sensibilisiert euren Nachwuchs also, welche und wie viele Fotos sie auf Sozialen Medien verbreiten wollen und wie sie sich trotz Anonymität im Netz empathisch und nett verhalten. Sie sollen schon früh lernen, welche Inhalte und Fotos sie im Netz teilen sollen und welche besser nicht

4. Cyberhygiene

Sobald Kinder und Jugendliche ihr erstes eigenes Handy bekommen sollen sie lernen, wie sie ihre Online-Präsenz schützen können. Starke Passwörter sind hier genauso wichtig wie die Aktualisierung der Datenschutzeinstellungen auf ihren Geräten. Sprecht mit ihnen, wie gefährlich die Weitergabe von persönlichen Informationen an Unbekannte ist und wie wichtig Sicherheit auch im Netz ist.

5. Medienkompetenz fördern

Je besser sich Kinder und Jugendliche mit Medieninhalten auskennen, desto besser können sie diese analysieren und Fehlinformationen erkennen. Besprecht mit ihnen Datenschutz, die Gefahren von Standortfreigabe und die Freigabe persönlicher Daten. Dafür ist es natürlich notwendig, dass auch ihr als Eltern euch dafür interessiert, welche Medien die Kinder online nutzen, um dann mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen. Am besten seht auch gemeinsam die Datenschutzeinstellungen auf den Social-Media-Konten an und stellt diese angemessen ein.

6. Digitale Auszeiten

Erinnert eure Kinder daran, dass es kein Fehler ist, das Handy manchmal wegzulegen und nicht jederzeit online verfügbar zu sein. Denn das Internet schläft nie, wir alle aber brauchen Schlaf. Ermutigt eure Teenager also, Zeit in der realen Welt zu verbringen, und ladet sie auch tagsüber zu Aktivitäten ein, für die man kein Handy braucht.

Was kannst ich tun, wenn mein Kind von Cybermobbing betroffen ist?

Sollte euer Kind oder Teenager trotz aller Vorsichtsmaßnahmen von Cybermobbing betroffen sein, dann haltet euch an folgende Tipps:

1. Sofortiges Handeln

Wichtig im Fall von Cybermobbing ist, dass ihr sofort reagiert. Zeit ist hier ein entscheidender Faktor, denn je länger das Cybermobbing anhält, desto schwerer ist es aufzuhalten und desto schwerwiegender können die Folgen sein.

2. Beweise sicherstellen

Solltet ihr die Schule oder die anderen Eltern miteinbeziehen wollen, so ist es wichtig, Beweise zu sammeln, um die Taten zu untermauern. Schreibt auf, wann es zu Vorfällen kam, macht Screenshots der Inhalte, notiert euch die Namen oder Nicknames der Täter*innen und speichert die Links zu ihren Profilen.

3. Unerwünschte Personen sperren

In den meisten Netzwerken ist es möglich, unerwünschte Nutzer*innen zu sperren. Nutzt dieses Angebot und sprecht mit eurem Kind darüber, dass es sich mit niemandem abgeben muss, der es belästigt oder demütigt. Sollten belästigende SMS oder Anrufe eingehen, so könnt ihr die entsprechende Nummer blockieren. Schaut euch dazu den Privatsphäre-Leitfaden von Saferinternet an.

4. Kein Internetverbot

Natürlich möchtest du dein Kind schützen, doch das Verbot von Internet bestraft das von Cybermobbing betroffene Kind, das im Regelfall nichts falsch gemacht hat. Außerdem können die beleidigenden Inhalte weiterverbreitet werden, deinem Kind ist damit also nicht wirklich geholfen.

5. Bewältigungsstrategien finden

Kinder und Jugendliche sollen lernen, wie sie mit Cybermobbing umgehen können. Dazu brauchen sie Konfliktlösungsstrategien, sie brauchen Vertrauenspersonen, denen sie sich öffnen können oder sie können professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

6. Betroffene unterstützen

Auch wenn euer Kind nicht direkt von Cybermobbing betroffen ist, sollte es wissen, dass es Betroffene unterstützen sollte. Den Mut, Verständnis und Empathie für andere zu zeigen und sich für sie einzusetzen, könnt ihr euren Kindern nicht früh genug beibringen.

7. Gesetze und Richtlinien

Niemand darf Bilder ohne unser Einverständnis einfach hochladen, die uns bloßstellen (Recht am eigenen Bild). Und niemand darf andere verspotten oder beleidigen. Es gibt also Gesetze, die Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene vor Cybermobbing schützen. Cybermobbing kann also für Täter*innen durchaus rechtliche Folgen nach sich ziehen.


Insgesamt ist es wichtig, dass wir uns bemühen, Kinder vor Cybermobbing zu schützen und sie aufzuklären. Wir müssen sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche verstehen, was Cybermobbing ist und wie sie es vermeiden können. Schulen sollten eine klare Richtlinie für den Umgang mit Cybermobbing haben und Präventionsprogramme anbieten, um Schüler*innen zu schützen. Und Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen und ihnen helfen, sich online zu schützen. Wenn dein Kind Opfer von Cybermobbing wird, solltest du schnell handeln und dir eventuell auch Hilfe von außen suchen. Auf der Seite von Saferinternet findest du viele interessante Artikel, Beratungsangebote und Workshops für Schulklassen und interessante Broschüren zum Downloaden. Auch die Jugendinfo und Rat auf Draht bieten Beratung zum Thema (Cyber-) Mobbing an.